März Update

März Update

Im Zuge der kürzlichen Ereignisse möchten wir nochmals darauf eingehen, warum wir skeptisch gegenüber der aktuellen Lage sind und warum wir davon ausgehen, dass wir in den Finanzmärkten nahe an einem lokalen Top sind:

Die Rolle der Zentralbanken

Die Zentralbanken stehen vor einer Herausforderung: Sie müssen eine restriktive Politik fortsetzen, um die Inflation in Schach zu halten, die trotz aller Bemühungen immer noch nicht vollständig unter Kontrolle ist. Die Sorge besteht, dass Rohstoffe wie Öl, die oft als Inflationstreiber gelten, weiter im Wert steigen könnten. Dies würde die Zentralbanken zwingen, ihren Kurs der quantitativen Straffung (Quantitative Tightening) beizubehalten oder sogar zu intensivieren, was das Gegenteil von dem ist, was viele Marktteilnehmer erwarten.

Parallelen zum Jahr 2000 und aktuelle Marktstimmung

Die derzeitige Marktsituation weist unserer Meinung nach Parallelen zu der Dotcom Blase um die Jahrtausendwende auf. Die allgemeine Euphorie auf dem Markt war extrem, wobei Kurs-Gewinn Verhältnisse geschaffen wurden, welche zuvor noch nicht gesehen wurden. Ein gutes Beispiel dafür ist Cisco, welches, während der 2000er Jahre als die Aktie für den Internetboom galt und zeitweise einer der wertvollsten Unternehmen der Welt war. Diese Euphorie hielt jedoch nicht lange an und die überhöhten Erwartungen trafen wieder auf die Realität als die Dotcom Blase platzte. In den letzten Wochen sind die Marktkapitalisierungsgewinne von Aktien wie z.B. Nvidia oder Super Micro Computer extrem und stellen ebenfalls die grössten dar, die jemals gesehen wurden. Nvidia verzeichnete beispielsweise an einem einzigen Tag einen Wertzuwachs der Marktkapitalisierung von 247 Milliarden USD. Das deutet unserer Meinung nach auf eine Überhitzung hin.

US Reverse Repurchase Agreements

Zwischen März und Mai stehen im Finanzsektor bedeutende Ereignisse bevor, die zu einer Verringerung der Bargeldmenge im Finanzsystem führen. Derzeit profitieren die Banken noch von Geldflüssen, die von der Federal Reserve (Fed) bereitgestellt werden. Diese Situation wird sich jedoch ab dem 11. März ändern. An diesem Datum läuft eine wichtige Kreditfazilität der US-Notenbank aus, die in Reaktion auf die regionale Bankenkrise im letzten Jahr eingerichtet wurde. Mit einem ausstehenden Volumen von 129 Milliarden USD stellt diese Fazilität eine wesentliche und attraktive Finanzierungsquelle für die Banken dar. Die Einführung dieser Fazilität hatte zu einer Erhöhung der Liquidität im gesamten System geführt. Mit ihrem Auslaufen wird eine zusätzliche Belastung auf die Märkte zukommen, da eine zuvor verfügbare Liquiditätsquelle entfällt. Dies markiert einen signifikanten Wandel in der Dynamik des Finanzsystems, der die Verfügbarkeit von Bargeld und die Finanzierungsbedingungen für Banken direkt beeinflussen wird.

Insiders selling

Jeff Bezos von Amazon, Jamie Dimon von JPMorgan und Mark Zuckerberg von Meta haben kürzlich erhebliche Anteile ihrer eigenen Unternehmen verkauft, was Fragen aufwirft:

• Bezos verkaufte 5O Millionen Amazon-Aktien innerhalb von nur neun Handelstagen, was ihm geschätzte 8,5 Milliarden USD einbrachte.

• Zuckerberg veräusserte in den letzten zwei Monaten des Jahres 2023 fast 1,8 Millionen Aktien von Meta und erzielte dabei mehr als 400 Millionen USD.

• Dimon trennte sich von rund 822'000 seiner Aktien von JPMorgan, was etwa 150 Millionen USD entsprach.

Diese Verkäufe sind aus verschiedenen Gründen bemerkenswert. Es waren Dimons erste Aktienverkäufe in seinen 18 Jahren als CEO von JPMorgan. Zuckerberg hatte seit fast zwei Jahren keine Meta-Aktien verkauft, während Bezos Verkaufsvolumen in den letzten Jahren signifikant zugenommen hat - von weniger als 3 Milliarden USD jährlich vor 2019 zu fast dem Dreifachen dieser Summe in nur neun Tagen.

Zudem hatte Jamie Dimon, CEO von JPMorgan, am Montag ein Interview mit CNBC in welchem er weiterhin Vorsicht zu den Märkten äusserte. Die Märkte würden aktuell zu 70% - 80% von einem Soft Landing ausgehen. Er selbst gab im Interview bekannt, dass er die Chancen für ein solches Szenario eher bei der Hälfte dieser Prozentzahlen sieht. Im Oktober gab er bereits bekannt, dass dies womöglich die gefährlichste Zeit in den Märkten sei, welche die Welt in den letzten Jahrzehnten gesehen hat.

Kryptowährungen

Bitcoin hat kürzlich die Marke von 60'000 USD überschritten, begleitet von einem signifikanten Aufwärtstrend, der sich über drei Tage erstreckte und in drei grossen Kerzen resultierte. In der Technischen Analyse (TA) wird oft beobachtet, dass auf solche markanten Aufwärtsbewegungen häufig eine kleinere Phase des Rückgangs folgt, da Gewinne realisiert werden. Die nächsten wichtigen Widerstandsniveaus für BTC liegen bei 65'000 USD, dem ersten Höhepunkt im Jahr 2021, und bei 69'000 USD, dem zweiten Höhepunkt desselben Jahres. Die Marke von 69'000 USD stellt eine bedeutende Widerstandszone dar. Ein Durchbruch über dieses Niveau gilt, wenn der Abschlusspreis an zwei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils über dem Tagesabschluss vom Vortag liegt. Mittelfristig gehen wir weiterhin von einem Risk-off Szenario im März im Aktienmarkt aus. Das bedeutet, dass wir von einem Abverkauf im Aktienmarkt ausgehen, welcher unserer Meinung nach dadurch auch den Kryptomarkt negativ beeinflussen wird. Das liegt daran, dass der Kryptomarkt (noch) als Risk Investment angesehen wird. Andere Kryptowährungen wie Solana, Avalanche und Chainlink sind ebenfalls an WiderstandsBereichen. Grundsätzlich erwarten wir hierbei vorerst ebenfalls ein negatives Szenario.

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